BMI berechnen zum Fettabbau
Alles was man zum Körpermasseindex (Body Mass Index) wissen muss, um das abnehmen zu erleichtern
Zu dick, zu dünn oder genau richtig? Diese Frage stellt sich wohl jeder hin und wieder. Und welches Gewicht ist überhaupt das richtige? Einen Ansatz zur Lösung dieses Problems liefert der BMI, der Body Mass Index (zu Deutsch Körpermasseindex). Dabei handelt es sich um einen Wert, der das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße setzt. Das ist sinnvoll, da ein kleiner Mensch bei einer idealen Körperform leichter ist als eine Person von zwei Metern. Trotzdem ist die errechnete Maßzahl nur ein Richtwert, da die unterschiedliche Statur von Menschen nicht einbezogen wird. Dennoch können aus dem BMI viele Schlussfolgerungen gezogen werden. Anhand von Tabellen wird dem Wert eine Kategorie von „starkem Untergewicht“ bis „Adipositas Grad III“ zugewiesen. Anhand des BMI lässt sich also sagen, ob eine Person Idealgewicht hat oder nicht.
So wird der BMI berechnet
Die Berechnung des BMI ist sehr einfach. Dazu wird die Körpermasse in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Dazu ein einfaches Beispiel: Florian ist 1,7 Meter groß und 72 Kilogramm schwer. Die Rechnung lautet: 72 geteilt durch 2,89 (das Quadrat von 1,7). Das ergibt für Florian einen BMI von 24,9. Damit liegt er übrigens im Bereich des Normalgewichts. Noch einmal als Formel: BMI = Körpermasse in Kilogramm / (Körpergewicht in Metern)^2
Deutung des Wertes
Nach der Berechnung des Wertes für den BMI muss dieser gedeutet werden. Grundsätzlich geschieht das mit Hilfe von Tabellen und Diagrammen, die zum Beispiel von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung herausgegeben werden. Die WHO teilt den BMI dabei in folgende Intervalle ein:
- BMI unter 16 : starkes Untergewicht
- BMI 16 bis unter 17 : mittleres Untergewicht
- BMI 17 bis unter 18,5 : leichtes Untergewicht
- BMI 18,5 bis unter 25 : Normalgewicht
- BMI 25 bis unter 30 : Übergewicht
- BMI 30 bis unter 35 : Adipositas (Stufe I)
- BMI 35 bis unter 40 : Adipositas (Stufe II)
- BMI 40 und mehr : Adipositas (Stufe III)
BMI: Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Diese Einteilung wird von der WHO unabhängig vom Alter und dem Geschlecht vorgegeben. Daraus ergeben sich jedoch einige Schwierigkeiten, da der Anteil von Fett und Muskeln im Körper bei Männern und Frauen unterschiedlich ist. Muskelmasse wiegt bei gleichem Volumen etwas mehr als Fettgewebe. Männer haben durchschnittlich bei gleicher Körpergröße mehr Muskelmasse als Frauen. Entsprechend ist ein etwas höheres Körpergewicht bei ihnen normal. Manchmal werden deshalb nach Geschlechtern getrennte BMI-Wertetabellen angegeben. Hierbei verschieben sich die Grenzen bei Frauen um etwa einen Punkt nach unten. Unterschiede ergeben sich auch aus dem Alter, wie die folgende Betrachtung zeigt.
BMI als Erwachsener
Für Erwachsene bietet der BMI in vielen Fällen ein sehr gutes Maß für das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße. Die Aussagen zu Unter- oder Übergewichtigkeit sind meist zutreffend. Das heißt, mit dem BMI steht ein gutes Instrument zur Verfügung, um die Verfassung des eigenen Körpers als Erwachsener einzuschätzen.
BMI als Kind oder Jugendlicher
Für Kinder und Jugendliche ist der BMI ebenfalls aussagekräftig, allerdings nicht ganz ohne Einschränkungen. Bei Kleinkindern wird bis zu einem Alter von 25 Monaten nicht die Größe im Stehen, sondern im Liegen gemessen. Bei Heranwachsenden kann der BMI zudem Auskunft über den Entwicklungsstand geben. Dazu wird der ermittelte Wert eines Kindes mit tabellierten Daten Gleichaltriger verglichen. Die WHO gibt dazu eigene Datensammlungen heraus, die nach Jungen und Mädchen differenziert sind. Darin wird unterteilt nach Alter in Monaten ein mittlerer BMI angegeben. An der Abweichung von diesem Mittelwert nach oben oder unten kann ein Über- oder Untergewicht erkannt werden. In Deutschland wird die Bewertung auf eine etwas andere Art vorgenommen. Dazu werden die sogenannten Altersperzentilen verwendet. Diese ergeben sich aus statistischen Untersuchungen über Körpergrößen und Körpermassen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Hohe positive Abweichungen vom Mittelwert, also ein höherer BMI als der Durchschnitt, wird ab der 90. Perzentilen als Übergewicht bezeichnet. Ab der 97. Perzentilen folgt dann die Diagnose Adipositas. Bei negativen Abweichungen sprechen Mediziner unterhalb der 10. Perzentilen von von einem Untergewicht. Diese Art der Einordnung erlaubt eine wesentlich genauere Einschätzung der Entwicklung eines Kindes, weil sie speziell für Deutschland und das jeweilige Alter der Kinder ein mittleres Abbild geben.
Warum kann ein hoher BMI ungesund sein?
Ein hoher BMI ist deshalb ungesund, weil er auf einen erhöhten Fettgehalt im Körper schließen lässt. Mit einem solchen erhöhten Fettgehalt wird eine Reihe von Erkrankungen in Verbindung gebracht. In der Fachwelt ist der Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Auftreten bestimmter Leiden Gegenstand der aktuellen Forschung.
BMI bei Älteren
Mit zunehmendem Alter eines Erwachsenen sinkt die Aussagekraft des BMI. Wie beschrieben, soll der BMI ein Gradmesser für den Fettgehalt des Körpers sein. Bei älteren Menschen ist dieser Zusammenhang nicht so einfach herzustellen. Um die Gründe zu verstehen, muss zunächst einmal das Zustandekommen der Körpermasse an sich betrachtet werden. Diese setzt sich zusammen aus Knochen und organischem Gewebe, darunter Muskeln und Fett. Während Muskeln als positiv gelten, gilt ein zu hoher Anteil von Fettgewebe als problematisch. Sofern eine Gewichtsabnahme auf das Verbrennen von Fettreserven zurückzuführen ist, bedeutet ein sinkender BMI auch weniger Fett im Körper. Mit zunehmendem Alter sinkt allerdings der Muskelanteil im Körper, wobei der Fettanteil steigt. Durch die Verschiebung der Gewichtsverhältnisse bleibt der BMI aber in vielen Fällen gleich! Die Masse, die vorher durch Muskeln zustande gekommen ist, wird später durch Fett ersetzt. Ein zunehmender Fettgehalt ist daher nicht immer am BMI erkennbar. Zusätzlich zur Bestimmung des BMI sollten ältere Menschen regelmäßig den Taillenumfang messen. Eine Zunahme jeweils eines Wertes weist auf einen erhöhten Körperfettgehalt hin.
Ist der BMI als Grundlage geeignet?
Grundsätzlich gilt: Der Body Mass Index ist ein Richtwert. Leichte Abweichungen über oder unter einen Mittelwert sind zunächst kein Grund zur Sorge. Hinzu kommt das Problem der Definition. Im Prinzip kann eine Person mit einem BMI von 24,9 innerhalb weniger Tage vom Normalgewicht zum Übergewicht wechseln. Eine signifikante Änderung des Körperfettgehaltes ist dabei ganz sicher nicht eingetreten. In den Grenzgebieten sind Schwankungen also durchaus akzeptabel, zeigen nur eine leichte Tendenz an. Ratsam ist es in jedem Fall, den BMI regelmäßig zu bestimmen. Dank der einfachen Formel und der wenigen nötigen Daten kann das jederzeit zu Hause geschehen. Ein Warnhinweis ist ein tendenziell steigender oder fallender BMI. Das bedeutet, der Körper nimmt stetig zu oder ab. Ein ganz klarer Warnhinweis ist auch ein deutlich überhöhter BMI, wenn er also im Bereich des starken Übergewichts liegt. Eine solche Abweichung vom Mittelwert ist nicht mehr mit geringfügigen Schwankungen zu erklären. Ein Abnehmprogramm oder regelmäßiger Sport können Abhilfe schaffen. In jedem Fall ist es sinnvoll, einen Arzt zu konsultieren, wenn sich Auffälligkeiten beim BMI ergeben. Pauschal lässt sich nämlich kein Urteil fällen. Der bekannte Spruch „jeder Mensch ist anders“ gilt ebenso für den BMI, der eine Folge individueller Eigenschaften jeder Person ist. Die höchste Aussagekraft besitzt der BMI wie beschrieben für Erwachsene. Hier ist eine Einordnung anhand der einfachen Diagramme möglich. Kinder und ältere Menschen sollten weitere Informationen hinzuziehen.
Wann liefert der BMI falsche Resultate?
Es gibt auch einige Fälle, in denen der BMI in seiner Funktion als Fettmesser versagt. Dies zeigt das Beispiel des Bodybuilders Thomas, der Bruder von Florian. In der Wettkampfphase beträgt sein Gewicht bei einer Körpergröße von 1,85 Metern 101 Kilogramm. Der ganze Mann ein einziger Muskel. Wird nun der BMI nach der Formel korrekt berechnet, ergibt sich ein Wert von über 29. Nach den Regeln der WHO liegt dieser nah an der Grenze zur Adipositas, zu Deutsch auch unschön als Fettleibigkeit bezeichnet. Dabei findet sich im Körper des Athleten kaum ein Gramm Fett. Wie ist das möglich? Der BMI ist gewissermaßen ausgelegt für „normale“ Menschen. Menschen, die weder Leistungssport betreiben noch an Stoffwechselerkrankungen leiden. Kraftsportler entsprechen in vielerlei Hinsicht nicht diesem Bild. Im Vergleich zu ihrer Körpergröße bilden sie sehr viele Muskeln, wobei Muskelgewebe noch schwerer ist als Fettgewebe. Das Prinzip des BMI schlägt hier also vollkommen fehl, weil fälschlicherweise Muskeln für Fett gehalten werden. Im Zweifelsfall liefert der optische Eindruck klare Hinweise, ob eine Person mit einem erhöhten BMI wirklich ein Problem mit einem zu hohen Fettanteil im Körper hat.
Vorsicht während der Pubertät!
Der Body Mass Index kann noch in einem ganz anderen Fall zu erheblichen Fehleinschätzungen führen, und zwar in der Pubertät. Jugendliche im Alter zwischen zwölf und neunzehn Jahren befinden sich in einer deutlich spürbaren Wachstums- und Veränderungsphase. Der Körper unterliegt mehrfachen Veränderungen, die auch zu Gewichtszunahmen und Gewichtsabnahmen führen können. Jugendliche in diesem Alter dürfen sich daher nicht an den BMI-Werten von Erwachsenen orientieren. Wenn sie ein Übergewicht bei sich vermuten, sollten sie zunächst einen Arzt befragen, ob das wirklich stimmt. Eine wesentlich bessere Einschätzung liefert, wie beschrieben, der Vergleich mit anderen Kindern desselben Alters.
Weitere Personengruppen, bei denen der BMI versagen kann
Jugendliche und Kraftsportler sind nicht die einzigen Menschen, bei denen der BMI zu fehlerhaften Aussagen verleiten kann. So können auch eine hohe Knochendichte, große Gelenke oder ein generell breiterer Körperbau Gründe für einen hohen BMI sein, der nicht auf einen erhöhten Fettanteil im Körper zurückzuführen ist. Ebenso gelten für Menschen mit körperlicher Behinderung oft andere Werte, die mit Hilfe eines spezialisierten Arztes individuell ermittelt werden können.
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